Mille et Une Nuits

Worin liegt die seit mehreren Jahrhunderten andauernde Faszination für die Erzählungen aus Tausendundeiner Nacht? In dieser zeitgenössischen Oper nehmen acht Performer*innen die Perspektive von Scheherazade ein und interpretieren den Begriff der Nacht musikalisch, tänzerisch und spielerisch neu. In dem literarischen Klassiker verbirgt sich die Angst vor einer endlosen Nacht und das Verhängnis eines unausweichlichen Endes. Scheherazade zögert die Stunde ihres Todes hinaus, indem sie jeden Abend neue Geschichten erfindet. Das Erzählen wird zur Frage des Überlebens und des Widerstands. Sorour Darabi inszeniert ein choreografisches Buch, das aus mehreren Kapiteln besteht und uns in die Tiefen der Stimme und in die Weite der Nacht trägt.

Ursprünglich aus dem Iran, lebt und arbeitet Sorour Darabi seit 2013 in Paris. Als Teil der Untergrundorganisation ICCD arbeitete Sorour Darabi aktiv im Iran und trat vor der Abreise nach Frankreich bei dem vom ICCD in Teheran organisierten Festival Untimely auf. Während des Studiums am CCN de Montpellier schuf Sorour Darabi das Solo Subject to Change, eine Performance, die den Wandel in Bezug auf die Zeit und das Zusammenleben mit einer Umgebung hinterfragt. Es folgte das Solo Farci.e, das sich mit den Konzepten von Sprache, Geschlechtsidentität und Sexualität befasste. In der Solo-Performance Mowgli widmete sich Sorour Darabi dem Dschungel als Schnittpunkt zeitgenössischer Mythen.