Die Vorderansicht von Victoria Antonova, die ein schwarzes ärmelloses, hochgeschlossenes Oberteil trägt. Ihre Haut ist vernarbt. Sie hat glatte blonde Haare, die zu einem kinnlangen Bob mit Pony geschnitten sind. Die Lippen sind mit einem Lippenstift im dunklen Lilaton geschminkt. Der Mund ist geöffnet. Die Augen verdeckt sie mit einem silbernen Mikrofon, das sie mit beiden Händen vor ihr Gesicht hält. Ihre Hände sind vernarbt. Victoria steht vor einem hellgrünen Hintergrund.
Auf dem Bild sind drei Frauen: Alice Giuliani, Victoria Antonova und Laila White (von links nach rechts), die vor einem neongrünen Hintergrund stehen. Alice Giuliani ist mit dem Rücken zur Kamera gedreht. Victoria Antonova trägt einen goldenen Anzug und stützt sich auf eine Krücke und lacht dabei. Alice Giulianis Hand liegt auf ihrer Schulter. Ganz rechts ist Laila White die eine Tanzbewegung Richtung Victoria Antonova macht und einen Umhang mit Federn und eine silberfarbene Hose trägt.
Eine neongelbe Farbfläche, dessen linke Hälfte von einem Scratch in der Farbe Türkis eingenommen wird.

ZER-BRECH-LICH

Alessandro Schiattarella

Basel

Ein Wort zerfällt in seine Einzelteile. Oder wird zum Refrain einer Hymne auf die Zerbrechlichkeit selbst. Denn wer „zerbrechlich“ sagt, schenkt dem Wort besondere Aufmerksamkeit, gibt ihm seine besondere Schönheit. Der Choreograf Alessandro Schiattarella schafft mit ZER-BRECH-LICH ein Musiktheater, das von der Verschiedenheit der Körper erzählt. Die drei behinderten Performer*innen Victoria Antonova, Alice Giuliani und Laila White erforschen eigene und fremde Identitäten. Sie probieren Klänge aus wie Kleider – und suchen den Pop-Moment. Auf der Bühne entsteht ein glamouröses Konzert – oder vielleicht doch etwas ganz anderes?

Mit Tanz und Text, mit Klängen und Objekten zeigt das Stück, wie der Umgang mit der eigenen Zerbrechlichkeit auch zur politischen Botschaft werden kann, zur Vision von einer besonderen Achtsamkeit. Es ermutigt zu neuen Erfahrungen: Wir kennen die Geräusche, wenn etwas bricht. Aber wie klingt etwas, das vorm Zerbrechen bewahrt wird?

 

Alessandro Schiattarella wurde 1982 in Neapel, Italien geboren. Er studierte Tanz an der Teatro San Carlo in Neapel und an der Mailänder Scala. Schiattarella absolvierte sein Studium an der Rudra Bejart in Lausanne. 2020 erwarb er den Master in angewandter Kunst an der FHNW in Basel. Er arbeitete unter anderem mit Maurice Bejart, Marco Goecke, Koen Augustijnen und Haris Pasovic zusammen. 2014 brachte er seine erste Solo-Performance Altrove auf die Bühne, welche von der internationalen Plattform Aerowaves Twenty17 ausgewählt wurde. Neben seinen Arbeiten als Choreograf arbeitet er mit dem Kollektiv „The Army of Love“ sowie der crip-queeren Künstler*innengruppe „Criptonite“ zusammen und ist Mitglied der kollektiven „Blasphemic Readings Soirée“, einer nomadischen Plattform für (queer-)feministisches Lesen und Diskussionskultur.


Angaben zur Produktion

Regie, Choreografie Alessandro Schiattarella Musikalische Leitung Richard Schwennicke Mit Alice Giuliani, Victoria Antonova, Laila White Bühne Margarete Albinger Dramaturgie Martin Mutschler Produktionsleitung Terry Blühdorn Vermittlung Matthias Brandt, Daniel Riedel Musik Gina eté Kostüm Giulia Marcotullio Foto 1 Marios Theologis Foto 2 Clemens Heidrich

Eine Koproduktion von Staatsoper Hannover, Schauspiel Hannover und Festival Theaterformen in Kooperation mit der Theaterakademie Hamburg.
Gefördert im Programm Jupiter der Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.