DO 12.6. - SO 13.7.
Führungen:
donnerstags & freitags um 18 Uhr
und
samstags & sonntags um 15 & 18 Uhr

Hans-Peter Litscher | Schweiz


Noch bis zum 13. Juli läuft über das Festival hinaus "Goethes Zebra" von Hans Peter Litscher. Termine der Führungen jeweils donnerstags und freitags um 18 Uhr und samstags und sonntags um 15 und 18 Uhr. Karten gibt es im Braunschweigischen Landesmuseum am Burgplatz oder an der Abendkasse kurz vor Vorstellungsbeginn im Kloster St. Aegidien.

Führung durch eine besondere Braunschweiger Sammlung
Es ist der Sommer 1784. Wenige Tage vor seinem 35. Geburtstag ist Johann Wolfgang von Goethe zu Besuch in Braunschweig. An einem Samstag kommt es auf der Herbstmesse zu einer folgenschweren Begegnung: Der Nationaldichter erblickt erstmals ein lebendiges Zebra. Entzückt schreibt er nach Weimar: „Die Musterung des Zebras ist so charmant, dass sie unmöglich zu beschreiben oder sich vorzustellen wäre.“
150 Jahre später sucht der Braunschweiger Bauhaus-Schüler und Hobbypianist Bruno B. manisch im naturwissenschaftlichen und künstlerischen Oeuvre Goethes nach Spuren und Einflüssen der Begegnung mit dem Zebra. Er sammelt alles, was davon direkt oder indirekt zeugt: von Che Guevaras Goethebiografie mit angolanischer Zebrabriefmarke über Goethes Zebra-Gedicht-Zyklus bis hin zu seltsamen mechanischen Zebraflügeln. Hans-Peter Litscher hat für Theaterformen in langer und ausufernder Recherche die Hinterlassenschaften von Bruno B. gesichtet. Der Schweizer Geschichtenerzähler verbindet die zahllosen Fundstücke in seiner Führung im Dormitorium des Kloster St. Aegidien und im Allgemeinen Konsumverein so sprachlich eloquent wie unterhaltsam.

Bruno B.s letzte Braunschweiger Wohnstätte
Festivalzentrum Gartenhaus Haeckel, erster Stock
DO 12.6.- SO 22.6., zu besichtigen täglich 14-20 Uhr, außer montags.
Eintritt frei, Achtung: Eintritt nur einzeln möglich

Seit 2010 nutzt das Festival Theaterformen das Erdgeschoss des Gartenhaus Haeckel im Theaterpark. Hans-Peter Litscher öffnet nun erstmals den ersten Stock für die Besucher. Diese Installation wird zusätzlich zur Führung angeboten, ist kostenlos und hat eigene Öffnungszeiten. Einzeln betreten die Interessierten die letzte Braunschweiger Wohnstätte der Hauptfigur von Goethe Zebra, Bruno B.

Die Verbindungslinie vom frühklassizistischen Bau, der ursprünglich als Wirtschaftsgebäude genutzt wurde, zur modernen Kunst, ist erstaunlich. Entworfen wurde es vom Architekten Peter Joseph Krahe, der Mitverantwortlich war für die Umgestaltung der braunschweigischen Wallanlagen zu öffentlichen Parks. Vor seiner Karriere als Baumeister war Krahe jedoch zunächst Schüler und dann Professor an der 1762, von seinem Vater Lambert Krahe in Düsseldorf, gegründete Zeichnerschule. Aus dieser Schule wurde sehr bald die Kunstakademie Düsseldorf, an der Joseph Beuys, Gerhard Richter und viele weitere wichtige Persönlichkeiten der zeitgenössischen Kunstwelt studierten und lehrten. Solche Verbindungslinien zwischen Klassik und Moderne legt auch Hans-Peter Litscher mit seiner Ausstellung offen.

von und mit Hans-Peter Litscher Koproduktion Allgemeiner Konsumverein Braunschweig, Kunstfest Weimar, Festival Theaterformen Hannover/Braunschweig in Zusammenarbeit mit Braunschweigisches Landesmuseum, Thomas Bartels, Andres Bosshard, Tilman Raabke mit Unterstützung von Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig, Naturhistorisches Museum Braunschweig, Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel, Museo National Memorial Ernesto Che Guevara Santa Clara, Klassik Stiftung Weimar, Phyletisches Museum Jena, Ur- und Frühgeschichtliche Sammlung der Universität Jena


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