Einführung 15.6., 19:00, Foyer

Staatstheater Kleines Haus
1h 30, keine Pause
in japanischer Sprache mit deutschen Übertiteln
18€
ermäßigt im VVK 9€, an der Abendkasse 6€

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Kuro Tanino I Niwa Gekidan Penino | Japan


Eine Traumwelt in szenischen Miniaturen
Ein kleines Zimmer, vollgestopft mit Büchern. Der Vater kehrt heim und prüft seinen Sohn, der die schwierige Aufgabe nicht lösen kann. Der Sohn verkriecht sich im Wandschrank, langsam fallen ihm die Augen zu...
Der Weg hinter die Spiegel führt bei Kuro Tanino in eine sich drehende, surreale Wunderkammer. In Melodie und Bild dieser skurrilen Traumwelt der Seele ist der gestrenge Vater omnipräsent. Der Sohn trifft auf ein Schaf, das Kaktuszüchter werden möchte, ein Schwein das mikroskopisch kleine Eier serviert und eine virtuos klavierspielende Kuh. Auf einer Bühne voller Wunder und geheimer Türen wechseln sich alptraumartige Eindrücke mit surreal-ulkigen Gesprächen ab. Die Bühnenräume und ihre Bewohner könnten Projektionen des Unbewussten, der Verdrängung und des Verlangens sein. Sie feiern die Komplexität seelischer Vorgänge und die assoziative Kraft der Fantasie. In witzigen, verzwickten, doppelbödigen Rätseln und Bildern entwickelt der studierte Psychoanalytiker Kuro Tanino keine Analyse eines Problems – er bewundert und vertieft es!

Kuro Tanino
Der japanische Regisseur Kuro Tanino wurde 1976 in der Präfektur Toyama geboren. Er stammt aus einer Familie von Psychoanalytikern. Sein Großvater, sein Vater und sein älterer Bruder arbeiten in diesem Beruf. Bis zur Highschool verfolgte Tanino das Ziel Maler zu werden, besuchte dann aus praktischen Überlegungen jedoch die Medical School. Auch er wurde Psychoanalytiker und übte diesen Beruf acht Jahre lang aus. Im Rückblick sagt er, dass er wahrscheinlich kein guter Arzt gewesen sei: „Ich denke, grundsätzlich wusste ich nicht, was am Verhalten der Patienten, die ich behandelte krank sein sollte.“ So empfahl er einem Patienten, der ihn aufsuchte, weil er es genoss tote Katzen zu fotografieren, doch einfach weiter zu machen - inzwischen ist der „Kranke“ ein erfolgreicher Fotograf. Für seine Arbeit als Dramatiker und Regisseur ist die Psychoanalyse aber nur eine von vielen Inspirationsquellen. Besonders fasziniert den Bildhauer und Maler Tanino schon früh die Bildsprache und die Konzepte der Surrealisten. In der Stückentwicklung versucht er nicht vornehmlich mit einem Text, sondern mit Zeichnungen und Storyboards zu arbeiten. Mithilfe dieser Visualisierung seiner Ideen entwickelt er Bühnenbilder die überborden voll skurriler Details. Wenn diese „Rahmen“ gebaut wurden, beginnt er mit dem Choreographieren seiner Schauspieler, wobei er sich von ihrem Interagieren mit dem Raum leiten lässt. Kuro Tanino sagt über seine Probenarbeit: „Ich möchte Bühnenbilder entwickeln, die eine andere Art von Zeitwahrnehmung ermöglichen als im alltäglichen Leben.“

www.niwagekidan.org

Text und Inszenierung Kuro Tanino Regieassistenz Yui Matsumoto Konzept Junichiro Tamaki, Yukiko Yamaguchi, Mario Yoshino Bühne Michiko Inada Requisite Kotaro Yokosawa, Kenichiro Okonogi (GaRP) Inspizienz Hisashi Mitsu Licht Masayuki Abe (LICKT-ER) Assistenz Inspizienz Takumi Harada Produktionsleitung Futoshi Miyai Bühnenbildassistenz Nanako Oizumi Tourmanagement Miwa Monden Sound Yoshihiro Nakamura Mit Ikuma Yamada, Ichigo Iida, Momoi Shimada, Taeko Seguchi Produktion Niwa Gekidan Penino/Arche. LLC, Tokio

Mit Unterstützung von Saison Foundation und Arts Council Tokyo



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