Amir Reza Koohestani | Mehr Theatre Group | Iran


Ein investigatives Kammerspiel in Telefongesprächen
8. Januar, Mitternacht, ein Vorort von Teheran. Es schneit. Ali besucht seine Freundin Fatima, die mit Kommilitoninnen gerade „Die Zofen“ von Genet probt. Als Militärdienstleistender darf Ali sich eigentlich nicht über Nacht von seiner Kaserne entfernen. Der Schnee zwingt ihn zu bleiben. Als er am nächsten Morgen erwacht, ist er allein. Sein Gewehr ist verschwunden. Was genau ist passiert? Wer hat die Waffe und wozu? Zahllose Telefonate nach jener Nacht verwebt Koohestani zu einer verstörenden Suche nach Wahrheit und Wahrhaftigkeit. Das Stück entstand als Reaktion auf die grüne Revolution 2009. Amir Reza Koohestani war zu diesem Zeitpunkt gar nicht im Iran. Die Erfahrung, zuerst die Außen- und dann die Innenperspektive zu erleben, veränderte seinen Blick. Was genau ist passiert? Wer verfolgt hier welche Ziele? Auch die Zuschauer werden mit diesen Fragen konfrontiert und können nur versuchen, die verborgenen Codes zu entschlüsseln.

www.mehrtheatregroup.com

01.7., 18:00, Ballhof Zwei Foyer
Einführung zur politischen Situation und zur Theaterlandschaft im Iran mit Anja Dirks und Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung

Mit
Ali Saeid Changizian
Fati Fatemeh Fakhraee
Sara Negar Javaherian
Sogol Elham Korda
Abdi Ahmad Mehranfar
Shideh Mahin Sadri
Text, Bühne und Regie Amir Reza Koohestani Ton und Musik Martin Shamoon Pour Produktionsleitung und Regieassistenz Mohammad Reza Hosseinzadeh Technische Leitung und Video Hessam Nourani Übertitelung Negar Nobakht Foghani Administration Compagnie und Touring Pierre Reis Produktion Mehr Theatre Group in Tehran, Iranshahr Hall, Dezember 2009 bis Januar 2010, mit Unterstützung von Dramatic Arts Centre Tehran
Das Gastspiel wird gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung und das Goethe Institut