Boyzie Cekwana I Südafrika


Ein stummes Musical über Nahrung und Geschmack
Influx Controls hießen 1923 in Südafrika erlassene Gesetze, die der schwarzen Bevölkerung das Wohnen in den Städten verboten, wodurch ihnen der Zugang zu Kultur, Bildung, Ökonomie und Macht verwehrt wurde. Mit Ende der Apartheid wurden diese Gesetze in Südafrika abgeschafft. Dass sie in übertragener Form aber jetzt weltweit gelten, hat Boyzie Cekwana zu einer Trilogie über künstlerische Identität, Apartheid und globalen Kolonialismus angeregt. Cekwana ist Choreograf, Performer und künstlerischer Chronist der neokolonialen Realitäten der Welt – und einer der wichtigsten darstellenden Künstler des Post-Apartheid-Südafrika. Teil I & II von Influx Controls waren 2010 bei Theaterformen in Braunschweig zu sehen. Der dritte Teil handelt von unserem leiblichen Wohl. Es geht um Ernährung, um Lebensmittel und ums Sattwerden. An kaum einem Thema wird die Ungleichheit der Welt deutlicher, doch simpel und eindeutig ist Boyzie Cekwana nie. Vielmehr erzählt er ebenso intelligent wie emotional die Geschichte von der verworrenen, unsichtbaren Poetik des Essens. Drei ‚universelle’ Charaktere, die für Liebe, Macht und Privilegien stehen, berichten vom Unmut zorniger Mägen angesichts des ohrenbetäubenden Krakeels kulinarischer Korrektheit.

Choreografie und Regie Boyzie Cekwana Performance Bhekani Shabalala, Bheki Khabela, Boyzie Cekwana Licht Eric Wurtz Dramaturgie Guillaume Bernardi Technische Leitung Matthews Phala Koproduktion Zürcher Theater Spektakel, Les Rencontres chorégraphiques internationales de Seine-Saint-Denis, Centre chorégraphique national de Montpellier Languedoc Roussillon - Programme Résidences, Festival Theaterformen Hannover/Braunschweig, KVS Brüssel, Fabrik Potsdam

Im Rahmen von SHARED SPACES gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes



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