Amir Reza Koohestani I Mehr Theatre Group I Iran

nach Anton Tschechow

Eine Tragikomödie nach der Revolte
Iwanow ist erschöpft. Seine Frau Anna, die vor fünf Jahren aus Liebe zu ihm mit ihrer jüdischen Familie gebrochen hat, ist sterbenskrank, doch er liebt sie nicht mehr. Seine früheren Projekte und Pläne interessieren ihn nicht mehr. Mit dicken Kopfhörern auf den Ohren zieht Iwanow sich von der Welt zurück und hört Englischkurse, um auszuwandern, möglicherweise, irgendwann vielleicht. 2009 revoltierte die iranische Jugend nach den Präsidentschaftswahlen. Was ist aus der ‚grünen Welle’ geworden? Nach der umjubelten Premiere in Teheran schrieb eine junge iranische Schauspielerin auf Facebook: „Wir sind alle Iwanow.“ Auf einem Sofa und auf einem Bett spielt sich so gut wie die ganze Handlung ab. Hier sitzen sie, die ‚überflüssigen Menschen’, und schauen Iwanows herzzerreißendem Verrat an seiner Frau ebenso tatenlos zu wie dem Schicksal der in Gewalt und Smog versinkenden iranischen Hauptstadt und der politischen Stagnation und Isolation des Landes. Koohestani bleibt Tschechow in seiner Nacherzählung sehr nah und verdichtet mit großer Musikalität die Szenen auf ihren Kern. Mit seinem herausragenden Schauspielensemble gelingt ihm in eindringlichen, fast filmischen Bildern eine atmosphärisch intensive Umsetzung des Klassikers als eine Geschichte aus unserer Zeit.

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Text und Regie Amir Reza Koohestani Regieassistenz Mohammad Reza Hosseinzadeh, Roxna Bahram Bühnenbild Amir Hossein Ghodsi, Amir Reza Koohestani Musik Hooshyar Khayam Sound Design Kave Abedin Kostüme Negar Nemati Video und Technische Leitung Hessam Nourani Grafikdesign Pedram Harby Fotografie Abbas Kowsari Mit Vahid Aghapour, Ali Bagheri, Reza Behboodi, Saeid Changizian, Fatemeh Fakhraee, Mohammad Reza Hosseinzadeh, Negar Javaherian, Fatemeh Kamram, Hassan Madjooni, Mahin Sadri Produktion Mehr Theatre Group Produktionsleitung Mohammad Reza Hosseinzadeh Compagnie- und Tourmanager Pierre Reis Übersetzung Angela Tschorsnig und Kourosh Betsarkis

Gefördert durch das Goethe-Institut



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