Eine Konzertsituation. Im Bildvordergrund ist ein stehendes Publikum von hinten zu sehen. Auf der Bühne steht Ivana Jozic, die mit beiden Händen ein Mikrofon umschließt, Ivanas Mund ist geöffnet. Ivana hat die kurzen blonden Haare zu einem tiefen Seitenscheitel gezogen und trägt einen kurzärmeligen Jumpsuit aus dunklem Leder. Die Bühne ist in Nebel gehüllt.
 Eine verdunkelte Bühne, auf der Ivana Jozic im kurzärmeligen Jumpsuit aus dunklem Leder performt. Ivana hat die kurzen blonde Haare zu einem tiefen Seitenscheitel gezogen. Mit geschlossenen Augen hält Ivana den rechten Zeigefinger vor den leicht geöffneten Mund. Dabei streckt sie den linken Arm lasziv nach vorne aus und formt mit der Hand eine unbestimmbare Geste. Zwischen den Beinen von Ivana ist der Kopf eines Mikrofons zu sehen.
Eine Konzertsituation. Auf der Bühne steht Alen Sinkauz, der in ein Mikrofon zu singen scheint, sein Mund ist geöffnet. Alen hat sehr kurze Haare und trägt ein Kostüm aus dunklem Leder. Die Bühne ist in Nebel gehüllt.

APHASIA

Jelena Jureša

Gent

Jelena Jureša lässt uns eintauchen in die Atmosphäre eines Nachtclubs in einer Nachkriegsregion. Plötzlich erkennt eine Frau den DJ als einen Kriegsverbrecher, der nie verurteilt wurde, und hinterfragt das kollektive Schweigen, das Verbrechen so oft umgibt. APHASIA* ist alles gleichzeitig: ein energiegeladenes Konzert, ein Archivfilm, ein DJ-Set und ein Tanzsolo, unterbrochen von den Erinnerungen der Erzählerin, die über die „Monster und uns" nachdenkt. Gemeinsam mit den Musikern Alen und Nenad Sinkauz und der Tänzerin und Schauspielerin Ivana Jozić setzt sich Jureša mit den Begriffen der Täter*innenschaft und der Mitschuld auseinander, indem sie live mit der Position der Zuschauenden experimentiert. Was bedeutet es, Zeug*in zu sein? Welche Verantwortung ergibt sich daraus? Jelena Jureša skizziert die Kriegsbilder in unseren Köpfen, ohne sie jemals auf der Leinwand zu zeigen, und zerlegt sie bis ins Detail. Geflüster, Gerüchte über Täter*innen, Kompliz*innenschaft und Gewalt; jede Revolution, jeder Genozid hat seinen Soundtrack.

 

Die Künstlerin und Filmemacherin Jelena Jureša wurde in Jugoslawien geboren. In ihren Filmen, Fotografien und Videoinstallationen beschäftigt sie sich mit Fragen der kulturellen Identität, des Geschlechts, des politischen Erinnerns und Vergessens und der kollektiven Gewalt. Sie stellt historische und politische Erzählungen in Frage und versucht, allgemeine Vorstellungen davon, was wahr ist, aufzubrechen. Ihre Arbeiten wurden international ausgestellt, zum Beispiel im Argos-Zentrum für audiovisuelle Kunst in Brüssel, der Halle für Kunst & Medien in Graz und im Museum für zeitgenössische Kunst in Belgrad.

 

*Der medizinische Begriff Aphasie beschreibt die Unfähigkeit zu sprechen oder die richtigen Worte zu finden.

 

Beim Abspielen des Videos werden Daten an Vimeo übermittelt. Details finden Sie in der Datenschutzerklärung.

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In DGS: APHASIA


Angaben zur Produktion

Konzept, Regie Jelena Jureša Kreation, Performance Ivana Jozić, Alen Sinkauz, Nenad Sinkauz Musik Alen and Nenad Sinkauz Choreografie Ivana Jozić, Quan Bui Ngoc Text Adaptation Asa Mendelsohn, basierend auf einem Monolog von Barbara Matejčić (Aphasia Film & Filminstallation, 2019) Dramaturgie Beratung Thomas Bellinck, Sara Oklobdžija Videokonzept, Redaktion Jelena Jureša Visuelle Effekte Dejan Šolajić Sound Design Hrvoje Pelicarić Bühnenbild Stef Stessel Licht Design Stef Stessel, Simon Neels Kostüm Anne-Catherine Kunz Kostümumsetzung Salvatore Pascapè Filmarchiv Royal Belgian Film Archive (CINEMATEK), Filmarchiv Austria, International Criminal Tribunal for the former Yugoslavia (ICTY), Österreichische Mediathek, ZDF Archiv Berlin Stimmtraining Patrick Campbell Scientific Advice Christophe Busch Technische Regie Simon Neels Technische Unterstützung Maxim Maes Programming Merel Vercoutere (Kaap) Projektkoordination Sandra Raes Oklobdžija (Robin), Rolf Quaghebeur (Kaap) Produktionsunterstützung Kaat Balfoort, Jachym Vandenabeele Übersetzung Andreas Jandl Übertitelung Yvonne Griesel Fotos Jelena K Vorgucin

Produziert von KAAP in collaboration with ROBIN Koproduktion Kunstenfestivaldesarts, ROBIN, De Singel, Workspacebrussels, Hannah-Arendt-Institut, Developed in Co-laBo (les ballets C de la B) Mit Unterstützung von Vlaamse Overheid, Royal Academy of Fine Arts (KASK), School of Arts of University College Ghent, MOUSSEM, Nomadic Art Centre Presentation Partners Kunstenfestivaldesarts, Kaaitheater, Kunstencentrum nona, Mechelen Brakke Grond, STUK, De Singel.