Bildbeschreibung seitens der Festival Theaterformen Redaktion. Selbstbeschreibung der abgebildeten Personen folgt. / Sechs Schwarze Performerinnen auf der Bühne. Eine von ihnen liegt nackt auf dem Boden auf dem Rücken. Zwei knien am Boden, eine an ihren Kopf und eine an ihren Füßen mit dem Rücken zur Kamera und mit einem Messer in der rechten Hand. Die anderen drei Performerinnen stehen drum herum und schauen zu.
Bildbeschreibung seitens der Festival Theaterformen Redaktion. Selbstbeschreibung der abgebildeten Personen folgt. / Drei Schwarze Performerinnen auf der Bühne. Eine von ihnen wird von den zwei anderen mit einer braunen Flüssigkeit überschüttet. Sie ist oberkörperfrei, trägt einen langen Rock und steht mit dem Rücken zur Kamera. Im Hintergrund sind zwei weitere Performerinnen zu erkennen.
Bildbeschreibung seitens der Festival Theaterformen Redaktion. Selbstbeschreibung der abgebildeten Personen folgt. / Eine von der Taille aufwärts nackte Schwarze Performerin mit offenem Mund schwingt ihr langes, geflochtenes Haar im Kreis.

Carte Noire nommée Désir

Rébecca Chaillon

Paris

Carte Noire nommée Désir ist ein bittersüßer Kommentar auf das Begehren Schwarzer Frauen. Der Titel des Stücks verweist auf eine in Frankreich populäre Werbung einer Kaffeemarke, die für ihr Produkt „Carte Noire, Un cafe nommé désir“ („ein Kaffee namens Begehren“) mit der Inszenierung weißer heterosexueller Paare wirbt. Dem Prinzip der „carte blanche“, der Einladung zum künstlerischen Schaffen, setzt Rébecca Chaillon ihr eigenes kompromissloses Modell entgegen: Sie lädt sieben Schwarze Performerinnen aus unterschiedlichen Kunstdisziplinen auf die Bühne ein. Gemeinsam fragen sie nach der Hypersexualisierung und Exotisierung Schwarzer Körper und Identitäten sowie deren Sicht- und Unsichtbarkeit. Dabei legen sie die fortlaufenden rassistischen Stereotypisierungen und Zuschreibungen in der Gesellschaft Frankreichs frei.

Das Publikum wird aufgefordert, die eigenen Vorstellungen zu überdenken und sich auf eine poetisch starke und zugleich exzessive Reise voller komplexer Verflechtungen von Kolonialismus und Colorism einzulassen. Dabei greift Carte Noire nommée Désir die Vergleiche Schwarzer Körper mit süßen Lebensmitteln und heißen Getränken auf und zersetzt diese in ihre kolonialen Bestandteile, wie Zucker, Kaffee und Kakao. Diese werden auf der Bühne nicht nur zum Schmelzen gebracht, sondern bilden in ihren verschiedenen Aggregatszuständen das Material der Bühne. Rébecca Chaillon entwickelt eine eindrucksvolle Handschrift und zeichnet ihre Version einer panafrikanischen feministischen Karte.

Die Regisseurin, Schauspielerin und Autorin Rébecca Chaillon geht in ihren Arbeiten Rassismus, Sexismus und Ableismus nach, deckt systematische Diskriminierungen in vielen Bereichen der Gesellschaft auf und setzt ihnen mit ihrer einladenden und humorvollen Theaterarbeit harte, politische Opposition entgegen. 2006 gründete Rébecca Chaillon das Kollektiv Dans le Ventre.


Angaben zur Produktion

Text, Mise en Scène Rébecca Chaillon (Text "Je ne suis pas votre Fatou" von Fatou Siby) Mit Bebe Melkor-Kadior, Estelle Borel, Rébecca Chaillon, Aurore Déon, Maëva Husband/Olivia Mabounga, Ophélie Mac, Makeda Monnet, Founé Tounkara/Fatou Siby Dramaturgie Céline Champinot Regieassistenz Olivia Mabounga, Jojo Armaing Szenografie Camille Riquier, Shehrazad Dermé Kreation, Klangregie Elisa Monteil, Issa Gouchène Regie, Bühne Suzanne Péchenart Kreation, Lichtregie Myriam Adjalle Konstruktion Samuel Chenier, Baptiste Odet Künstlerische Kollaboration Aurore Déon, Suzanne Péchenart Produktion/Entwicklung L’Oeil Ecoute – Mara Teboul, Elise Bernard Fotos Julie Folly (1,2), Marikel Lahana (3)

Koproduktion Coproduction et accueil en résidence La Manufacture – CDN Nancy Lorraine, Le Carreau du Temple, Établissement culturel et sportif de la Ville de Paris, Le Maillon – Théâtre de Strasbourg scène européenne, La Scène Nationale d'Orléans, Le Fond de Dotation Porosus,  Le Fond Transfabrik – Fond franco-allemand pour le spectacle vivant, Nordwind Festival,  Maison de la Culture d’Amiens – Scène nationale, L’Aire libre – Centre de Production des Paroles contemporaines, Rennes, La Ferme du Buisson – Scène nationale de Marne-la-Vallée, CDN de Normandie – Rouen, Le Théâtre Dijon-Bourgogne CDN, La Rose des Vents La rose des vents, Scène nationale Lille Métropole, Villeneuve d’Ascq, Coproduction le phénix scène nationale Pôle européen de création dans le cadre du Campus partagé Amiens – Valenciennes, Théâtre Sorano

Carte Noire nommée désir wird im Rahmen von le cadre du nomadisme de La rose des vents, Scène nationale Lille Métropole, Villeneuve d’Ascq / maison Folie Wazemmes, Lille gezeigt.
Partner Les SUBS à Lyon et le Générateur - lieu d’art et de performances / La Loge à Paris, Kampnagel Fabrik – Hamburg, Dans les parages – LA ZOUZE Cie Christophe Haleb, Marseille
Mit der künstlerischen Beteiligung von l'ENSATT, mit Unterstützung des Fonds d’Insertion pour Jeunes Comédiens de l’ESAD – PSPBB, mit Unterstützung von la DRAC Hauts-de France et de la Région Hauts-de-France.

Die Cie Dans le Ventre/Rébecca Chaillon ist assoziierte Künstlerin des Théâtre de la Manufacture - CDN de Nancy. Rébecca Chaillon wird vertreten von L'ARCHE - agence théâtrale.

Mit freundlicher Unterstützung des Institut français und des französischen Ministeriums für Kultur.