Liest man über Bohren & der Club of Gore, stößt man immer wieder auf dieselben Begriffe, die das Irritierende und Ungewöhnliche dieser Band metaphorisch einzufangen versuchen. Düster, dunkel, schaurig-schön, hypnotisch, mysteriös, unbehaglich sei diese Musik. Wo die Töne Luft lassen, darf assoziiert werden. Was mit Saxophon, Piano, Orgel, Fender Rhodes, Vibraphon, Bass und Schlagzeug wie eine extrem verlangsamte, aber durchaus melodiöse Mischung aus Easy Listening und Bar Jazz klingt, wird bei Bohren eben schnell zum Horror Jazz. Bohren & der Club of Gore ist das Gegenteil von Ambient. Es ist ein ökologisches Angebot an den Hörer, sich mit der Kraft des Essentiellen zu konfrontieren. Jeder Ton scheint hier mit unendlicher Geduld gewählt zu sein, gleichzeitig verlangt die Tonalität eben jene Wahl. Die Reinheit und Klarheit entsteht gewissermaßen automatisch und unwillkürlich durch die vier Musiker aus Nordrhein-Westfalen.


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