Eine Szene aus dem Stück “Undersang” von Harald Beharie: Sieben Personen, alle in schwarzen Lederklamotten, stehen in einem Wald. Die Person ganz links steht und streckt die Zunge aus, drei Personen in der Bildmitte hocken und knien auf dem Waldboden und scheinen zu schreien. Zwei Personen rechts stehen und scheinen sich zu bewegen.
Eine Szene aus dem Stück “Undersang” von Harald Beharie: Es zeigt zwei Personen in schwarzen Lederklamotten in einem Wald. Eine Person davon umarmt einen Baumstamm, auf den Schultern steht die zweite Person. Die zweite Person hebt ihr Oberteil leicht hoch und berührt mit dem Bauch den Baumstamm.
Eine Szene aus dem Stück “Undersang” von Harald Beharie: Sechs Personen, alle in schwarzen Lederklamotten, stehen eng umschlungen gemeinsam in einem Wald.

Undersang

Harald Beharie

Oslo

Wer denkt, ein Wald bestehe vor allem aus Bäumen, sollte sich unbedingt dieser Reisegruppe in den Deister anschließen. Denn er ist auch kartiertes Terrain, kultivierte Ressource und romantisierter Sehnsuchtsort. In seiner neuesten Arbeit Undersang seziert Harald Beharie in Zusammenarbeit mit Karoline Bakken Lund, Veronica Bruce und Christian Beharie den sagenumwobenen Topos und wühlt tief in seinem Archiv der Fiktionen. Das Performance-Ritual spielt sich unter rauschenden Bäumen, auf federnden Moosteppichen und zwischen porösen Steinen ab: Sechs Körper, an der Grenze zwischen Fabel und Science Fiction, verbinden sich dort durch den Rhythmus ihrer Stimmen zu einem Organismus. Singend, tanzend, treibend und lauernd, imaginieren sie mal für sich, mal im Kollektiv, das grüne Dickicht jenseits binärer Logiken. Welche Geschichten bestimmen unseren Blick auf Naturräume? Wessen Echo hallt dort nach? Welche Stimmen werden überschattet? Undersang setzt in der Projektionsfläche Wald Fragmente in Bewegung und rüttelt an festgeschriebenen Narrativen.

 

Harald Beharie ist ein*e norwegisch-jamaikanische*r Performer*in und Choreograf*in, der*die in Oslo, Norwegen, lebt. In seiner*ihrer choreografischen Praxis, die von dem Bestreben bestimmt ist, etablierte Körpererzählungen zu sezieren, erforscht Beharie alternative Formen des Zusammenseins und hinterfragt Konzepte der Normativität. Beharie interessiert sich für das Ungeschliffene, das Selbstgemachte und die Verletzlichkeit, die das Unbekannte mit sich bringt. Beharie arbeitet in verschiedenen Konstellationen und Kontexten mit anderen Künstler* innen zusammen und macht vom Tanz als Medium Gebrauch, um schwer fassbare Räume der Ambivalenz und Fantasie zu schaffen. 2023/2024 gewann Harald Beharie für Undersang den Norwegischen Kritikerpreis für Tanz.


Angaben zur Produktion

Choreografie Harald Beharie Skulptur Karoline Bakken Lund, Veronica Bruce Komposition, Sound Christian Beharie Kostüm Karoline Bakken Lund, Harald Beharie Performance Loan Ha, Mariama Slåttøy, Carlisle Sienes, Jens Trinidad, Nosizwe Baqwa, Amie Mbye, Harald Beharie Dramaturgie, Outside Eye Deise Nunes, Hooman Sharifi Produktion Mariana Suikkanen Gomes Distribution Damien Vallette Kostümassistenz Reem H. Shinee Foto (1) Chai Saeidi Foto (2), Foto (3) Julie Hrnčířová

Eine Koproduktion von Black Box Teater, BIT, Rosendal Teater, RAS und TOU.

Gefördert durch Norwegian Art Council, FFUK und Fond for lyd og bilde.