Ein Schwarzweiß-Foto aus dem Stück “When I saw the Sea” von Ali Chahrour: Eine Performer*in mit dunklen, schulterlangen, lockigen Haaren an einem Marmortisch, die in die Kamera blickt. Auf der Marmorplatte vor ihr ist die Reflektion der Person zu sehen.
Ein Schwarzweiß-Foto aus dem Stück “When I saw the Sea” von Ali Chahrour: Es zeigt ein*e Performer*in in einem dunklen Raum an einem Marmortisch sitzen. Die Person trägt ein dunkles Tanktop, hält die Augen geschlossen und wirft den Kopf leicht nach hinten. Auf der Marmorplatte vor ihr ist die Reflektion der Person zu sehen.

When I saw the Sea

Ali Chahrour

Beirut

Zusammen mit drei Heldinnen des echten Lebens erhebt Ali Chahrour in diesem musikalischen und tänzerischen Stück über Liebe, Mutterschaft, Krieg, Exil und Heimat seine Stimme gegen Strukturen der Ungerechtigkeit. Das der Leibeigenschaft ähnliche Kafala-System und der Rassismus im Libanon sind ursächlich dafür, dass immer wieder Arbeitsmigrant*innen durch Suizid und häusliche Gewalt ums Leben kommen. In Krisenzeiten wird dieses Unrecht nicht nur verschärft, sondern auch sichtbarer: Sie werden auf der Straße zurückgelassen – obdachlos, unbezahlt und ohne Ausweispapiere. Einige Überlebende sind trotz ihres prekären rechtlichen Status geblieben und leisten Widerstand. When I saw the Sea zeigt die Missstände dieses repressiven Arbeitssystems und würdigt zugleich den Mut derer, die für Gerechtigkeit und Freiheit kämpfen. Die drei Aktivistinnen Zena Moussa, Tenei Ahmad und Rania Jamal erzählen auf der Bühne nicht nur ihre eigenen Geschichten, sie erzählen auch die vieler anderer, die zwischen einem brennenden Land und dem Mittelmeer stehen.

 

Ali Chahrour ist Tänzer und Choreograf. In Beirut geboren und aufgewachsen, bildet die Stadt das Zentrum und den Ausgangspunkt seiner Arbeit. Fernab westlicher Vorbilder hat Ali Chahrour eine künstlerische Sprache geschaffen, die von arabischen Mythen sowie den politischen, sozialen und religiösen Kontexten des Libanons inspiriert ist. Basierend auf persönlichen Erfahrungen und in Zusammenarbeit mit den Darsteller*innen werden Machtstrukturen und Lebensrealitäten aufgezeigt und reflektiert. Ali Chahrour verbindet tänzerische Elemente mit arabischem Sprechgesang und erforscht das Verhältnis von Körper und Bewegung, Tradition und Moderne.

Beim Abspielen des Videos werden Daten an Vimeo übermittelt. Details finden Sie in der Datenschutzerklärung.


Angaben zur Produktion

Regie, Choreografie Ali Chahrour Performance Zena Moussa, Tenei Ahmad, Rania Jamal Musik Lynn Adib, Abed Kobeissy Szenografie Guillaume Tesson, Ali Chahrour Regieassistenz, Kommunikationsmanagement Chadi Aoun Lichtdesign, Technische Leitung Guillaume Tesson Assistenz Technische Leitung Pol Seif Sounddesign Benoît Rave Grafikdesign Christina Atik Textbearbeitung Hala Omran Produktion Ali Chahrour Produktionsleitung Christel Salem, Chadi Aoun Französische Übersetzung Marianne Noujeim Fotos Lea Skayem

Eine Koproduktion von Le Festival d’Avignon, Ibsen Scope, HAU Hebbel am Ufer, Berlin, Arab fund for arts and culture (AFAC), Al Mawred al Thaqafi, DeSingel Antwerp, Domino Zagreb / Perforations Festival, Holland Festival, Zürcher Theater Spektakel und Al Madina Theater.

Mit der freundlichen Unterstützung von Beryte Theater, L’Institut Français de Beyrouth, Wicked Solutions, WASL Productions, Beit el Laffé, Orient 499, Raseef, Beirut und Houna center.